Weder noch. "Zeitlich früh (spät) dran" kommt mir allerdings auch eher umgangssprachlich vor. Hochsprachlich müßte man wohl auf eine andere Formulierung zurückgreifen, etwa: "Wir sind früh genug hier und haben noch ausreichend Zeit".
falsch ist es nicht, da im Deutschen diese Freiheit der Wortstellung durchaus gegeben ist. Ich finde es allerdings etwas sperrig, den Satz so zu formulieren (letztlich Geschmackssache). Vielleicht versuchen wir einen anderen Ausdruck.
Vorschlag: "Zwei Faktoren können hierbei zu erhöhter Komplexität führen: einerseits (Faktor 1) und andererseits (Faktor 2) und gekoppelte TH2MC-Prozesse."
Das sollte klar und strukturiert formuliert sein. Aufzählung nach Doppelpunkt mit vorheriger Mengenangabe ist immer ganz brauchbar. Wie gesagt, nur ein Vorschlag. Ich habe auch keine Ahnung, worum es geht. Elektronik?
Das "sei" ist Konjunktiv I der Gegenwart von "sein". Es wird ein als erfüllbar angesehener Wunsch ausgedrückt, daß Gott (Dativ, wem?) Dank zukommen soll.
Deutsche Bezeichnungen wie Faustball, Fußball, Handball bekommen einen deutschen Ball, mit a wie in Ballermann. Englische Namen wie Baseball, Dodgeball, Streetball werden englisch ausgesprochen.
Bei Volleyball und Basketball geht beides, wobei ältere Sprecher eher zur deutschen Aussprache neigen und jüngere zur englischen. Das steht auch nicht im Widerspruch zu iolnarfs Ausführungen.
Was auch immer dahinter steht, die Einstellung von "Klartext" scheint wohl endgültig. Viel war da letztens ohnehin nicht mehr los, wenn auch nicht ganz so wenig wie bei uns. Aber daß wir den "Klartext" überleben würden, damit hätte wohl seinerzeit niemand gerechnet.
An eine Übersiedlung der "Klartext"-Teilnehmer glaube ich nicht. Hier geht es weniger um das ideologische Verteufeln alles Angelsächsischen als vielmehr um praktische Diskussionen zu korrektem und flüssigem Deutsch in allen möglichen Lebensbereichen. Letzteres fand im Klartext nicht statt, da waren die Prioritäten andere.
Völlig einverstanden. Windows Explorer oder auch Internet Explorer werden als grammatisch männlich empfunden, da klingt es mit männlichem Artikel natürlicher. "Starten Sie den Windows Explorer" klingt einfach "deutscher" als ohne Artikel.
Das hat auch mit Regeln oder Grammatik nichts zu tun, das ist reines Sprachgefühl.
Und was ist, wenn der Arzt auch kein Englisch kann?
Studiert eigentlich in Deutschland keiner mehr Medizin, oder gehen unsere Jungmediziner heute alle nach Übersee, weil sie begreiflicherweise keinen Nerv auf die großartige Aussicht haben, als AiP für eine Handvoll Euronen 48-Stunden-Schichten zu schieben?
Hallo, ich beantworte deine Fragen in umgekehrter Reihenfolge.
ZitatGustav hatte sein obligatorisches Kuvert mit etwas Geld darin bekommen, doch sein älterer Bruder, der seine Chance zur Rache erkannt hatte, riss es ihm aus der Hand. --> kann das so stimmen? zwei mal plusquamperfekt und einmal perfekt für die zeitlich letzte Handlung?
Das ist ok. "riss" ist allerdings nicht Perfekt, sondern Präteritum (Imperfekt). Die Zeitstufen sind richtig. Kuvert bekommen und Chance erkannt stehen zeitlich vor "riss aus der Hand".
ZitatAlso: Er schloss die Augen und war mit einem Mal in seine Kindheit versetzt --> klar Imperfekt, weil es keine Zeitsprung gibt, sondern in der Zeit passiert, in der die Geschichte spielt. Es war der 15.03, sein Geburtstag, der begonnen hatte wie all die anderen Geburtstage zuvor. --> passt das jetzt wenn ich dann wieder im Imperfekt schreibe (Es war der .. ) oder muss ich da schon im Plusquamperfekt schreiben weil es ja zeitlich vorher passiert ist (in seiner Kindheit, also VOR dem Moment in dem er seine Augen geschlossen hat)?
Das paßt ohne Problem. Du kannst du die Regeln für Vorzeitigkeit ignorieren, wenn eine längere Passage kommt, die sich zeitlich auf den Geburtstag am 15. März bezieht. Es wäre äußerst umständlich, hier konsequent Plusquamperfekt durchhalten zu wollen, und die Zeitebene der Handlung, bzw. des Erinnerten wird durch das Zeitadverbiale "am 15. 3., sein Geburtstag" ausreichend klar eingeleitet. Du kannst also getrost mit Präteritum weitermachen.